Wolgast – Es werden demnächst eine CD und eine DVD auf den Markt kommen, die es wohl nicht auf die großen Hitlisten schaffen werden. Dafür haben sie aber etwas zu bieten, das einmalig sein dürfte: Eine Gruppe von etwa 20 jungen Leuten hat sich in der vergangenen Ferienwoche im Wolgaster Jugendhaus „Peenebunker“ täglich getroffen und in gemeinsamer Arbeit in der Musikwerkstatt des Hauses ein Lied geschrieben. Die Mädchen und Jungen haben sowohl den Text als auch die Musik zusammen verfasst.

Nun ist in der Musikwerkstatt des Jugendhauses schon so manches Stück geschaffen worden, was also ist so besonders an dem jüngsten Werk?

Diese Frage kann Inka Peters, die Geschäftsführerin des in Wolgast ansässigen Albert-Schweitzer-Familienwerks MV am besten beantworten: „Die Stadt beteiligt sich im Rahmen des Lokalen Aktionsplans an einem von der Bundesregierung ausgeschriebenen Projekt namens ,Demokratie stärken – Toleranz fördern´. Eines der darin enthaltenen Vorhaben nennt sich ,Sing Deinen Song`. Kindern und Jugendlichen ein möglichst tiefes Heimatgefühl zu vermitteln und ihnen zugleich zu zeigen, dass in ihrer Heimatstadt Wolgast alle Nationalitäten friedlich zusammenleben können, ist zentrales Anliegen.“ Als es darum ging, Partner für dieses Projekt zu finden, da habe sich das Jugendhaus mit seinen Erfahrungen angeboten, zudem sei dort mit Andreas Keil ein junger Mann tätig, der schon oft ähnliche Vorhaben auf die Beine gestellt habe.

Nun also ist der Song fertig, doch für Keil und sein Team ist die Arbeit noch nicht erledigt. „Wir müssen nun in den kommenden zwei bis drei Wochen CD und DVD technisch fertigstellen und hoffen, dass es uns auch gelingt, ein Fotobuch zusätzlich anzufertigen.“ Vor allem aber ist der Experte immer noch dabei, für sich ganz persönlich das in dieser Woche Erlebte zu verarbeiten. „Wir hatten eigentlich ganz konkrete Vorstellungen, wie die Sache laufen sollte. Aber die Kids haben uns förmlich mit ihrem Einfallsreichtum überrollt, haben soviel eingebracht, dass letztlich etwas ganz anderes entstanden ist. Es ist viel besser als die ursprüngliche Idee geworden.“ Die eigenen Chancen, Rechte der Kinder und ihre Umsetzung, das Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Kultur und Herkunft – alles das haben die jungen Leute in das Lied gepackt und dabei Unverwechselbares geschaffen.

Für die jungen Macher spricht der 17jährige Johannes Arndt aus Pritzier das aus, was das Projekt vor allem bewirkt hat: „Eigentlich habe ich nur eine Beschäftigung für die Ferien gesucht und habe sofort zugesagt, als mich Andreas Keil gefragt hat, ob ich mitmachen möchte. In dieser Woche habe ich aber vor allem neue Freunde gefunden, toll war die kameradschaftliche Atmosphäre.“

Sing Deinen Song - Pressefoto

Einige der jungen Leute, die sich im Jugendhaus
an einem besonderen Projekt beteiligt haben.

Betreut hat sie Andreas Keil (hintere Reihe, 3. v. r.)
Foto: Dietrich Butenschön

FLYER-2015 - Sing Deinen Song