Wolgast – Als das Albert-Schweitzer-Familienwerk (ASFW) MV Mitte der 1990er Jahre den Bau am Wolgaster Hafenbahnhof als sein erstes Kinderdorfhaus übernahm, hatten Möbel und Geräte in der Küche schon einige Zeit ihrem Zweck gedient. Nun, da sie um die 25 Jahre alt sind, hat die intensive Nutzung ihre Spuren hinterlassen, ist eine Erneuerung nötig. Im Haus „Schwalbennest“ leben derzeit sechs Kinder, in einer Einliegerwohnung haben zwei Mädchen ihr Domizil, die sich in der Berufsausbildung befinden. Betreut werden sie von Heidrun und Reinhard Hinzpeter als Kinderdorfeltern.
Das Albert-Schweitzer-Familienwerk hat in diesem Jahr das ihm zur Verfügung stehende Geld für eine neue Zufahrt zum Haus, die Neugestaltung des Außengeländes, die Reinigung von Dach und Fassade ausgegeben. Für eine neue Küche reichte es nicht mehr. Doch da kam ein Zufall zu Hilfe: Eine in Mirow für das Familienwerk tätige Kollegin erfuhr von einem Bekannten, einem Dachdecker, von einer Firma, deren Inhaber, zwei Brüder, in einer weihnachtlichen Spendenaktion jährlich 50 000 Euro für karitative Zwecke zur Verfügung stellen. Man bewarb sich und wurde mit 5000 Euro bedacht. ASFW-Geschäftsführerin Inka Peters: „Diese Summe reicht aus, um eine neue Kücheneinrichtung anzuschaffen. Das ist für uns um so wichtiger, als dieser Raum das Zentrum des Hauses ist, sich hier nicht nur zu den Mahlzeiten alle treffen, sich ein Großteil des Lebens dort abspielt.“ Gestern schauten Verkaufsleiter Jörg Gubo und Fachberater Diethardt Lippke von der Stuttgarter Firma Paul Bauder GmbH im Haus am Wolgaster Hafenbahnhof vorbei und überreichten an Inka Peters und Heidrun Hinzpeter einen Scheck über 5000 Euro. Die Bewohner des Hauses ihrerseits bedankten sich mit einem liebevoll gestalteten Poster.
Das Stuttgarter Unternehmen ist nach eigener Auskunft Europas führender Hersteller von Dachsystemen für das Dichten, Dämmen, Begrünen und Energiegewinnen und seit mehr als 150 Jahren inhabergeführt.
Dietrich Butenschön Jörg Gubo (links) und
Diethardt Lippke überreichten gestern die
„Vorschuss“-Küchenrolle an
Kinderdorfmutter Heidrun Hinzpeter.
Foto: Dietrich Butenschön